Lederfetischismus

Begriff

Lederfetischismus ist die sexuelle Leidenschaft für Leder und lederne Gegenstände. In ihrer harmlosesten Form besteht sie darin, dass der Betroffene beim Koitus Lederkleidung tragen will oder darauf besteht, dass sein Sexualpartner solche Gegenstände trägt: lederne Handschuhe, Lederjacken, Lederhosen, Ledergürtel, Ledermasken usw. Im zweiten Stadium entfällt die Notwendigkeit eines Sexualpartners, der lederne Fetisch tritt an seine Stelle, der Patient onaniert in ihn oder mit ihm. Im dritten Stadium gelingt auch die Onanie nicht mehr, der Patient sammelt oder stiehlt Gegenstände aus Leder und findet eine begrenzte Befriedigung bei deren Anblick oder beim Tragen. Viele Lederfetischisten tragen unter ihrer normalen Kleidung lederne Fetische.

Lederfetischismus und Sadomasochismus

Die Tatsache, dass Korsetts, Riemen, Reitgerten, Hundehalsbänder, Sättel und ähnliche Gegenstände mit besonderer Vorliebe gesammelt und benutzt werden, zeigt die starre sadomasochistische Komponente dieses Fetischismus. In den "Lederklubs" und "Lederbordellen" kann man stets komplizierte sadistische und masochistische Zeremonien erleben: Binden, Fesseln, Schlagen, Aufhängen usw. Der Lederfetischismus hat auch sehr enge Bindungen zum Narzissmus (vgl. die zahllosen Spiegel, in denen die Lederfetischisten sich beobachten), zur Homosexualität und zum Transvestitismus (Frauen in lederner Männerkleidung, Männer in lederner Frauenkleidung) und zum Pelzfetischismus (denn Leder ist ja nur enthaarter Pelz).
In allen größeren Städten der Welt gibt es Werkstätten, Klubs und Bordelle für Lederfetischisten. Hier kann man Unterkleidung aus Leder, lederne Penisfutterale und Genitalmasken, lederne Gesichtsmasken, Lederkorsetts, Jacken, Hosen, Hemden, Kutten, Riemen, Zaumzeug, Reitgerten, Bettwäsche usw. haben oder benutzen.
CN